Foto: Rouven Christ

Philipp Leon und sein aktuelles Album „Emotional content“

Er ist Sternzeichen Löwe, liebt das Dart spielen (auch in einer Mannschaft), nächtliche Autofahrten mit Freunden, aber vor allem die Musik: Philipp Leon. Durch seine Teilnahme bei der Castingshow „The Voice of Germany“, an der er 2014 teilgenommen hatte, wurde er einem breiten Publikum bekannt, die seine Songs feiern und sich durch ihn angesprochen fühlen. – In einem schriftlichen Interview konnte ich den Sänger, der am 26.08.2022 sein Album „Emotional content“ veröffentlicht hat, über seinen musikalischen Weg, seine Teilnahme bei der Castingshow und viele weitere Dinge befragen…

„Ist die Nacht auch noch so dunkel, wartet die Sonne schon irgendwo“, so lautet ein Zitat aus einem bislang unveröffentlichten Song des Sängers Philipp Leon. Es handelt sich bei diesem Ausspruch zugleich um das Lebensmotto des Sängers, welches auch uns zu einem Motto durch die Zeit werden kann: Gerade wenn wir denken, dass die gegenwärtigen Krisen uns in eine Nacht führen, so dürfen wir sicher sein, dass wir diese überstehen werden und die Sonne uns entgegen strahlen kann.

Diese Gefühlsdeutungen passen gut zu dem neuen Album von Philipp Leon mit dem Titel „Emotional content“ (deutsch: emotionaler Inhalt“). Darin besingt er – wie der Name schon sagt – die Gefühle in ihrer vielfältigen Weise.

In einem schriftlichen Interview durfte ich den Sänger zu seinem neuen Album, seinen Gefühlen und einiges mehr befragen…

 

  1. Durch „The Voice of Germany“ wurdest du 2014 einem Massenpublikum vorgestellt und konntest auch auf der Live-Tour begeistern. Wie hat sich dein Leben durch dieses TV-Format verändert?

Philipp Leon: TVOG (‚The Voice of Germany) hat alles verändert, die Show war der Grundstein für alles was danach passierte. Einerseits brachte mir die große TV-Bühne eine Menge vorher nie dagewesener Erfahrung und Einblick in die Show Welt und das Musik-Business, auf der anderen Seite wurde ich natürlich auch mit Menschen vernetzt, die mir nach der Teilnahme den Einstieg ins Songwriting ermöglichten und den Weg für die Eigenständigkeit als Künstler ebneten„.

 

  1. Was bzw. wer in deinem Leben hat dich – auf musikalischer Ebene – am meisten beeinflusst?

Philipp Leon: Hier muss ich auch ganz klar wieder meine Zeit bei „TVOG“ anführen. Vor meiner Teilnahme habe ich fast ausschließlich Metal und Alternative Music gehört, war dementsprechend auch nicht sonderlich offen für sentimentale, deutsche Popmusik. Da ich jedoch plötzlich im Zuge der Show, auch aus Kontrastgründen im Bezug auf meine vorangegangene musikalische Vita, deutsch singen sollte, habe ich Stück für Stück zum Deutschpop gefunden und mich schließlich in die Ehrlichkeit und Authentizität hinter den Songs verliebt„.

 

  1. Dein Album „Emotional Content“ befasst sich – wie schon der Name sagt – mit Gefühlen. Wie viel Philipp Leon steckt in den Songtexten?

Philipp Leon: Meine Persönlichkeit zieht sich durch nahezu jeden Song. Natürlich sind manche Songs autobiografischer als andere, aber fast immer bediene ich mich bei der Themenauswahl aus Erlebnissen, schweren sowie guten Zeiten, nostalgischen Erinnerungen und bereichernden Momenten aus meinem täglichen Leben. Außerdem stammt jeder Text des Albums aus meiner Feder und trägt dementsprechend, auch rein stilistisch betrachtet, meine unverkennbare Handschrift„.

 

  1. Wie würdest du den Erschaffungsprozess des Albums charakterisieren?

Philipp Leon: Kontrolliert chaotisch! Wir hatten uns einen straffen Zeitplan gesetzt, da ich, nach mehr oder weniger regelmäßigen Single-Releases in den letzten Jahren, nun endlich Nägel mit Köpfen machen wollte. Demzufolge MUSSTEN die Songs oft aus der Situation heraus entstehen und ich hatte keine Zeit, mir über jeden Song wochenlang den Kopf zu zerbrechen. Was aber nicht unbedingt schlecht war, sondern eigentlich sehr gut. Denn ich, als klassischer „Overthinker“, neige stark dazu, die Dinge so lange zu zerdenken, dass für mich am Ende oft nichts mehr den Wert hat, den es im Moment der Schaffung hatte. Ich rede mir Dinge selbst madig und fange an zu Zweifeln. Diese Gedanken haben mich natürlich auch während der Entstehung des Albums umgetrieben, aber in der guten Zusammenarbeit mit meinem Produzenten konnte ich mich echt fallenlassen„.

 

  1. Gibt es etwas, dass du rückblickend künstlerisch oder privat bereust?

Philipp Leon: „Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass alles im Leben, wenn auch erst irgendwann, Sinn ergibt und dass man Verfehlungen, oder verpassten Chancen, nicht allzu lang hinterher trauern sollte. Rückblickend wäre es sicher schlau gewesen, direkt nach The Voice voll auf dem Gaspedal zu bleiben, anstatt sich erst mal zurück in die Findungsphase zu begeben, aber vielleicht wäre dann an anderer Stelle irgendwas schiefgelaufen und ich hätte unerfahren und frustriert schon längst das Handtuch geworfen. Vielleicht habe ich die Zeit gebraucht, um Durchhaltevermögen, Hunger und Biss zu entwickeln, denn man neigt schon dazu, nachdem man kurze Zeit im „Show-Zirkus“ weit oben stand, zu glauben, es falle einem alles in den Schoß„.

 

  1. Welche berufliche Herausforderung würdest Du ohne zu zögern annehmen?

Philipp Leon: Ich bin ein großer Fan des Show-Konzepts von „Sing meinen Song“. Würde man mich dafür anfragen, müsste ich keine Millisekunde überlegen und würde direkt in Freudentänze ausarten, obwohl es eine krasse Herausforderung wäre, sich live auf dieser Bühne neben anderen grandiosen Künstlern und mit deren Songs, zu präsentieren„.

 

 

 

Andreas Breitkopf / Franca Barthel