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Gedanken zur Fastenzeit in persönlicher Selbstreflexion

Habe ich eine innere Wüste? Höre ich dennoch die Stimme Gottes?

Stille – Gebet – Meditation: Das sind oftmals Säulen für die Fastenzeit, in der wir uns aktuell befinden. Für einige Menschen, die der Kirche etwas entfernt gegenüberstehen, steht in der aktuellen Zeit, den 40 Tagen bis zum Osterfest, eher das Abnehmen, das Fasten, auf dem Programm, damit man dem Körper dadurch etwas Gutes tut. – Eines sehe ich in der Fastenzeit als ebenso wichtig an: Die Selbstreflexion. Daher möchte ich versuchen, anhand zweiter Fragen von Papst Franziskus einen Blick auf mich und meine momentane Lebenssituation schriftlich festzuhalten…

 

Im Markus-Evangelium (1,12-15) lesen wir: „12 Und sogleich trieb der Geist Jesus in die Wüste. 13 Jesus blieb vierzig Tage in der Wüste und wurde vom Satan in Versuchung geführt. Er lebte bei den wilden Tieren und die Engel dienten ihm.14 Nachdem Johannes ausgeliefert worden war, ging Jesus nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes 15 und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“

Was bedeutet dieses Umkehren? Sind 40 Tage ausreichend, um einen Sinneswandel zu bewirken, mein Leben zu ändern und den Fokus für die Zeit ab Ostern neu auszurichten? – Diese Frage muss Jeder oder Jede für sich selbst beantworten. –

 

„Welche ungeordneten Leidenschaften, ‚wilde Tiere‘, treiben sich in meinem Herzen herum?“

Bei dem Begriff Leidenschaften assoziiert Jeder oder Jede etwas anderes. Dies ist auch völlig in Ordnung und hat auch durchaus seine Berechtigung. Wenn ich auf mich schaue und versuche, die Frage nach den ‚wilden Tieren‘  in meinem Herzen zu beantworten, so fallen mir dazu spontan folgende Dinge ein: Die Leidenschaft, mehr Zeit haben zu wollen, um den Dingen nachgehen zu können, die mich mit Freude erfüllen und nicht nur eine Art Pflichterfüllung sind; die Leidenschaft, sich ganz einem interessanten Buch zu widmen und dieses in aller Ruhe und Gelassenheit lesen zu können usw.

 

„Denke ich daran, mich ein wenig in die ‚Wüste‘ zurückzuziehen, versuche ich, dem während des Tages etwas Raum zu widmen, um er Stimme Gottes zu erlauben, zu meinem Herzen zu sprechen und es im Guten zu bewahren“?

Was könnten ‚Wüsten‘ des Alltags sein? – Das eigene Zimmer, von dem man die Tür hinter sich schließt, um in Ruhe seinen Wünschen und Vorstellungen nachgehen zu können? Die Ruhe, die man braucht, um seinen Gedanken freien Lauf lassen zu können und so strukturiert durch den Alltag zu kommen? – Für mich sind dies durchaus die ‚Wüsten‘, in die ich mich zurückziehe, wenn es möglich ist…

 

Jede Leserin, jeder Leser ist nun eingeladen, für sich persönlich Antworten auf die gestellten Fragen zu finden. Ich bin überzeugt, dass die Antworten sicherlich eine Hilfe ind er Fastenzeit sein können, um bewusster zu leben…

 

 

Andreas Breitkopf (Journalist + PR-Referent (FJS)