Foto: Archivbild vom 23. Juli 2023: Papst Franziskus nimmt an der Messe zum Welttag der Großeltern und älteren Menschen im Vatikan teil

Botschaft zum 4. Welttag der Großeltern und älteren Menschen

Großeltern und älteren Menschen Liebe zeigen

Das Psalmwort „Verlass mich nicht, wenn ich alt bin“ (Psalm 71,9) ist der Titel der Botschaft des Papstes zum 4. Welttag der Großeltern und älteren Menschen, der in diesem Jahr am 28. Juli begangen wird. In dem am 14. Mai veröffentlichten Text geht Franziskus auf die vielfältigen Ursachen von Einsamkeit und Ausgrenzung ein, die mittlerweile „zu den geläufigen Phänomenen in unserer Lebenswelt“ gehörten. In den Krisengebieten der Erde blieben die älteren Menschen allein, weil die Kinder sich zum Auswandern gezwungen sähen oder in den Krieg ziehen müssten.

Andernorts herrsche eine Mentalität, die den Generationenkonflikt zwischen Jung und Alt schüre, wenn zum Beispiel „Menschen nur noch als Kostenfaktor betrachtet werden“. Die Heilige Schrift dagegen vermittle die Gewissheit, dass Gott seine Kinder niemals im Stich lasse.

 

Anhand des Buches Rut zeigt Franziskus in den beiden Schwiegertöchtern der Witwe Noemi zwei Optionen auf. Die Tatsache, dass Rut, trotz gesellschaftlicher Konventionen sich nicht von ihrer Schwiegermutter trennen will, fordere dazu auf, sich „eine andere Zukunft für unsere älteren Menschen vorzustellen“.

 

Der Welttag solle ein Anlass sein, den Großeltern und älteren Menschen in den Familien Liebe zu zeigen und sie zu besuchen, „mit dem offenen Herzen und dem fröhlichen Gesicht derer, die den Mut haben zu sagen: ‚ Ich verlasse dich nicht!‘“ und die „einen neuen Weg einschlagen“.

 

Wertschätzung der Großeltern sowie der älteren Menschen allgemein – Warum wurde das vernachlässigt?

Im neuen Grundsatzprogramm der CDU Deutschland, welches beim Bundesparteitag im Mai diesen Jahres verabschiedet wurde, heißt es: „Jeder Mensch ist als von Gott geschaffenes Wesen einzigartig, unverfügbar und soll frei und selbstbestimmt leben. Dieses Menschenbild leitet unser politisches Handeln“. – Gibt es diese Wertschätzung allerdings noch in unserer Gesellschaft? Wenn dies tatsächlich der Fall wäre, dann würden mehr Menschen sich um die Eltern bzw. Großeltern kümmern, wenn diese Unterstützung benötigen. Stattdessen hat sich eine Mentalität entwickelt, die Eltern bzw. Großeltern in Pflegeheime abzuschieben und (wenn überhaupt) gelegentlich einmal zu besuchen. Daher ist es, trotz aller Kritik, die man Papst Franziskus gegenüber äußert, wertschätzend anzuerkennen, das er alljährlich die Aufmerksamkeit auf die Großeltern und älteren Menschen der Gesellschaft lenkt und diese so in den Mittelpunkt der Betrachtungen holt.

Andreas Breitkopf (Journalist + PR-Referent (FJS)